Weinidylle Dreisiebner

„Der boomende Architekturtourismus hat unsere Absicht bestärkt, eine zeitgenössische Architektur zu beauftragen, eine Entscheidung die sich im Nachhinein mehrfach als positiv bestätigt hat“, so die Eigentümer des Weinguts Dreisiebner.

Ein lang gestreckter Baukörper in Niedrigenergiebauweise mit Solarnutzung bettet sich in die Topografie der Hügellandschaft. Als Vorbild hat sich Architekt Albert Köberl auf die wesentlichen Elemente der regionalen Baukultur – schmale Proportionen, steiles Satteldach, massiver Sockelbau, hölzernes Obergeschoß – konzentriert und diese in konsequenter Maß- stäblichkeit in eine zeitgemäße Sprache übersetzt.

Der bestehende Keller wurde vergrößert und durch zwei Ebenen erweitert: Dem Erdgeschoss in Massivbauweise und dem Dachgeschoss in Holz- bauweise. Die vertikale Erschließung erfolgt über einen Ost – West positionierten Treppenaufgang, der den Grundriss in privaten und öffent- lichen Bereich unterteilt. Im Norden erstreckt sich eine private Wohnung über beide Geschosse, im Süden befinden sich im Erdgeschoss Weinverkostung, -verkauf und Buschenschank, im Obergeschoss drei Gästezimmer.

Vertikale Fichtenlatten in unterschiedlichen Dimensionen, ähnlich einem Strichcode, umhüllen die Fassade in unregelmäßigen Abständen und über- lagern auch die Öffnungen, Ein- und Ausblicke werden dadurch bewusst gebrochen und verleihen dem Gebäude ein lebendiges Erscheinungsbild.

Albert Köberl entwarf die gesamte Inneneinrichtung bis ins kleinste Detail. Farben und Materialien wurden mit Zurückhaltung eingesetzt und ordnen sich dem traditionellen Gesamtbild unter. Gehobeltes Lärchenholz und indirekte Beleuchtung dominieren und verleihen den Innenräumen ein ausgesprochen gemütliches, heimeliges Ambiente. Auch die Dreisiebner-Weine werden mit Licht-, Material- und Farbspielen gekonnt in Szene gesetzt.